WER WIR SIND
Nicht nostalgisch, sondern progressiv. Nicht als Archiv,
sondern ein Labor für neue Ideen.
Von links nach rechts: Behzad Karim Khani, Uros Pajovic, Inna Frank, Thomas Fasbender, Holger Friedrich
Maurice Weiss/Ostkreuz für die Weltbühne
1905 von dem jungen Berliner Kritiker Siegfried Jacobsohn als Theaterzeitschrift „Die Schaubühne“ ins Leben gerufen, kommentierte damals wöchentlich erscheinende Blatt zunehmend auch Themen aus Politik und Wirtschaft. 1918 wurde die Zeitschrift in „Die Weltbühne“ umbenannt. Nach dem Ende der Kaiserzeit rückte der unermüdliche Einsatz für die junge Republik und ihre Werte in den Mittelpunkt.
Die feurigen, teils blendend geschriebenen Attacken der zahllosen Weltbühne-Autoren, darunter viele bis heute berühmte Namen, galten dem verstockten Militarismus und dem reaktionären Gedankengut der Zeit.
Anfang März 1933 durch die Nationalsozialisten in Deutschland verboten, erschien die exilierte Weltbühne bis 1939 nacheinander in Wien, Prag und Paris sowie, von 1946 bis 1993, im Ostteil Berlins.
„Soweit ich mich erinnere, wurde ich am 9. Januar 1890 als Angestellter der Weltbühne in Berlin geboren.“
– Kurt Tucholsky
Die Weltbühne kehrt zurück in eine Gegenwart, die in vielem mehr an die selbstzufriedene Kaiserzeit erinnert als an die grell gärende erste deutsche Republik. Dagegen widerständig zu sein ist Programm.
Der Kaiser und seine Geschichte. Ein Emblem das bleibt.